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Neuigkeiten
01.02.2019, 03:41 Uhr | Senioren-Union der CDU Deutschlands
Erste Klinik für Akut-Geriatrie in Berlin eröffnet
Es ist eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte für ein ungewöhnliches, aber notwendiges Krankenhaus, das am 25. Januar 2019 seine Pforten öffnete.
Berlin - Fakt ist, Berlin ist nicht nur Bundeshauptstadt, sondern auch Hauptstadt der Hochaltrigen, also über 80-jährigen. Deren Anzahl liegt gegenwärtig bei 180.000 und soll allein bis 2030 auf ca. 260.000 steigen. Das ist grundsätzlich gut und zeigt, dass die Deutschen immer gesünder immer älter werden. Dann allerdings benötigen sie meist eine spezielle Betreuung und Behandlung, weil mitunter viele Krankheiten parallel behandelt werden müssen - man spricht dann von multimorbiden Patienten.

Für diese gibt es nun ein direkt auf deren Bedürfnisse zugeschnittenes Krankenhaus, die Arona Klinik für Altersmedizin in Berlin-Marzahn, dem am schnellsten alternden Berliner Stadtbezirk. Die Klinik ist direkt an das bekannte Unfallklinikum Berlin-Marzahn angedockt und kann mit seinen erst einmal 60 Betten sowohl den großen Nachbarn entlasten als auch sonst Patienten aus dem ganzen Stadtgebiet aufnehmen. Allein im vergangenen Jahr gab es im UKB, dem Unfallklinikum Berlin, fast 2.000 Patienten, die im Anschluss an eine Akutbehandlung geriatrischen Bedarf hatten, bestätigte UKB-Sprecherin Angela Kijewski. Das bedeutet für die Patienten des UKB kurze Transportwege – und das UKB ist froh über jedes Bett, das für akut Schwerverletzte wieder frei wird. 

Ungewöhnlich an der neuen Klinik ist: Sie ist rein privat finanziert worden, steht aber auch Kassenpatienten offen. Sie gehört zur Upwind Holding GmbH, die nach eigenen Angaben 30 Millionen Euro in das Projekt investiert hat. Der Bau erfolgte ohne öffentliches Fördergeld, sagt Upwind-Geschäftsführer Laurent Burkart. Und das ist bisher einmalig in der Berliner Krankenhauslandschaft. 

Dass die Klinik nun mit voller Ausstattung an Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern und Physiotherapeuten den Betrieb aufnehmen kann, habe aber sicher auch damit zu tun, dass das Gehaltsniveau „eher übertariflich“ sei. 

Das neue Krankenhaus ist daher also nicht nur für die älteren Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter des Hauses attraktiv. Arbeitgeber Laurent Burkart: „Wir haben das Recruiting für die 80 Stellen ausschließlich über soziale Netzwerke betrieben und hatten eine hohe Resonanz mit weit mehr als 300 Bewerbern.“ 

Es ist zu hoffen, dass dieses Leuchtturmprojekt, das zudem noch als papierloses Krankenhaus agiert und damit auch Pionierfunktion in Sachen Digitalisierung hat, bundesweit Schule macht.