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31.08.2018, 10:33 Uhr | Wilfried Goebels
Grünphase an Fußgänger-Ampeln oft zu kurz für Senioren
Das alte Problem: Senioren, Behinderte und Mütter mit Kinderwagen schaffen es bei Grün an Fußgänger-Ampeln nicht über die Straße. Die Folge: Sie werden angehupt, beschimpft oder von unverantwortlichen Rasern geschnitten. Manche machen auf halbem Wege kehrt. Auf Druck der Bürger hat in einigen Städten ein Umdenken begonnen - dort werden Gelbphasen verlängert oder sorgen Bewegungsmelder wie in Köln für mehr Zeit zum Überqueren einzelner Straßen. Den Clou hat der Stadtstaat Singapur eingeführt. Mit einer besonderen elektronischen Karte „Green Man +“, die jeder Bewohner mit 60 Jahren erhalten kann, lässt sich die Grünphase auf dem Überweg um bis zu 13 Sekunden verlängern.
Laut bundeseinheitlicher Regelung sollen Grünphasen auf Fußgänger-Überwegen so lang sein, dass Fußgänger mit einer Geschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde mindestens zwei Drittel der Fahrbahn überqueren können. Was viele Autofahrer nicht wissen: Wer einen Fuß auf die Fahrbahn gesetzt hat, darf sie auch zu Ende überqueren. Wer also hupt, wenn Behinderte oder Senioren sich bei Rot noch auf der Straße befinden, während der Autofahrer schon Grün hat, macht sich eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung schuldig (StVO). Schließlich hat sich laut Straßenverkehrsordnung jeder Verkehrsteilnehmer so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet „oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt wird“. 

Aktuelle Zahlen einer Untersuchung in London hatten gezeigt, dass Männer über 65 Jahren durchschnittlich mit 0,9 Metern pro Sekunde unterwegs sind - Frauen mit 0,8 Metern. 76 Prozent der Männer und 85 Prozent der Frauen schafften die vorgegebenen 1,2 Meter pro Sekunde also nicht, nicht zuletzt weil viele Hochbetagte eine Behinderung aufwiesen. Vor diesem Hintergrund bedeutet es gerade für ältere Fußgänger oft Stress, den Übergang zu nutzen. Viele bleiben deshalb lieber zu Hause und verzichten möglichst auf Besuche, den Gang zum Arzt oder Einkäufe. Damit verlieren sie ein großes Stück Unabhängigkeit und Mobilität. 

Die Senioren-Union der CDU appelliert an die Kommunen, die Wünsche der Älteren nach längeren Grün- oder Gelbphasen auf Fußgänger-Ampeln zu berücksichtigen. In Düsseldorf erscheint nach der Grünphase ein blinkendes gelbes Warnsignal in der Mitte der Ampel. Dann kann der Fußgänger selbst entscheiden, ob er die Straße noch überquert. In einigen Ländern zeigt die Ampel an, wie viele Sekunden die Fußgänger noch „Grün“ haben. 

Wilfried Goebels
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