Neuigkeiten
01.11.2018, 08:30 Uhr | Wilfried Goebels
Neue Studie: 86 Prozent der Generation 80plus mit ihrem Leben zufrieden
Die Glücksforschung belegt, dass die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben bis ins hohe Alter wachsen kann, wenn ältere Menschen auf ein erfülltes Leben zurückblicken, Freundschaften pflegen und sich den Humor und die Neugier bewahrt haben. Die bundesweit erste repräsentative Studie der Universität Köln zur Lebenssituation der Generation 80plus nennt nun konkrete Zahlen: 86 Prozent der Hochbetagten sind zufrieden mit ihrem Leben, immerhin 75 Prozent fühlen sich nie oder selten einsam. Der Mediziner und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen geht in seinem neuen Buch noch einen Schritt weiter und sieht im Alter gar „Die bessere Hälfte“.
Berlin - Mehr als 1.800 Hochbetagte haben die Kölner Forscherinnen Christiane Woopen und Susanne Zanik für ihre jüngste Studie befragt. Mehr als zwei Drittel der Befragten waren mit 80plus nicht pflegebedürftig und lebten weiter in der eigenen Wohnung, nur elf Prozent wohnten im Heim. Laut Studie bezeichneten 60 Prozent ihre Gesundheit als „gut“ und „sehr gut“. Erst bei den über 90-Jährigen wuchs die Unzufriedenheit wieder - offenbar die Folge von schweren Krankheiten. Für befremdlich hält es die Gerontologin Zanik allerdings, dass immer noch jeder vierte Hochbetagte über Schmerzen klagt, obwohl das durch geeignete Medikation in vielen Fällen nicht sein müsse. 

Der Altersforscher Tobias Esch von der Privatuniversität Witten/Herdecke schätzt, dass 15 Jahre unseres Lebens vom Lebensstil abhängen. Hirschhausen konkretisiert die Regeln: Nicht rauchen, sich bewegen, Gemüse essen - erwachsen werden und Kind bleiben. Generell sieht sich die Medizinforschung auf einem guten Weg: Schließlich werden die Menschen immer älter. Ein Mann, der die 65 erreicht, hat gute Chancen, weitere 20 Jahre zu leben - Frauen sogar 23 Jahre. Bei allen berechtigten Klagen kann das deutsche Gesundheitssystem offenbar so schlecht nicht sein.

Esch hat einen riesigen Datensatz der US-Nurses Health-Studie ausgewertet und auch über veränderte Botenstoffe im Gehirn festgestellt, dass das Glück oft in drei Lebensphasen verläuft: In jungen Jahren gibt es das Hochgefühl mit der Suche nach Herausforderungen, Neugier und Wachstum, in der Lebensmitte zwischen 30 und 59 erleben viele einen gestressten Tiefpunkt, weil sie das Erreichte absichern müssen, gleichzeitig aber Beruf, Familie, die Betreuung von Eltern und Kindern unter einen Hut bringen müssen. Dann, in der dritten Phase, geht es meist mit dem Wohlbefinden wieder bergauf. „Höher als jemals vorher“, sagt Esch. „Die meisten Menschen sind mit 77 besser drauf als mit 17.“ Obwohl die körperliche Gesundheit oft nachlässt, steigt das psychisch-mentale Wohlbefinden, weil der Druck, etwas erreichen zu müssen, im Alter nachlässt. 

Die Altersforscherinnen Zanik und Woopen haben ermittelt, dass über 80-Jährige im Schnitt sechs wichtige Kontaktpersonen haben. Bei den über 90-Jährigen sind es deutlich weniger. Zur Wahrheit gehört auch, dass sich 20 Prozent der Menschen im Pflegeheim, die rund um die Uhr versorgt werden, einsam fühlen - in der Gesamtgruppe der Hochaltrigen sechs Prozent. Immerhin 80 Prozent derer, die kaum noch sehen, hören oder laufen können, sagen aber: „Es geht mir gut.“ 
CDU Deutschlands CDUPlus Online spenden Deutscher Bundestag
Angela Merkel CDU.TV Newsletter CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Angela Merkel bei Facebook
©   | Startseite | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Inhaltsverzeichnis | Realisation: Sharkness Media | 0.09 sec. | 79934 Besucher