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01.12.2019, 12:36 Uhr | Wilfried Goebels
Über das Tempo in Fernost
Die Welt in Fernost dreht sich in rasendem Tempo. Ein Blick nach Shanghai und Singapur zeigt die Dramatik der Lage: Wenn Europa nicht den Anschluss verlieren will, müssen auch bei uns andere Fragen gestellt werden. Wie bleiben wir mobil? Wie werden wir besser bei der Digitalisierung? Wie beschleunigen wir Genehmigungsverfahren, damit überhaupt noch Straßen, Flughäfen, Windräder, Schienennetze und Sendemasten gebaut werden können? 
Berlin - Wer aus der alten Welt in die Metropolen nach Shanghai und Singapur kommt, fühlt sich gelegentlich wie ein Neandertaler in der Zukunft. Zahlen mit Geldschein? Undenkbar. Längst hat das Handy den Griff in die Geldbörse überflüssig gemacht - jedes Brötchen, jeder Kaffee wird bequem abgebucht. Taxis werden meist online per Handy geordert und bezahlt. Der Kunde weiß vorab, wann das Auto kommt, wie es aussieht und was die Fahrt kostet. Und in der einstigen Smog-Hochburg Shanghai rollt heute kein Motorroller mehr mit Benzin - es gibt nur noch E-Roller. 

Natürlich ist auch in Shanghai längst nicht alles Gold: Die endlosen Hochhaus-Siedlungen drohen die Menschen zu erdrücken, der Autoverkehr staut, Industriefirmen schleudern immer noch zu viele Umweltgifte in die Luft, „Big Brother“ ist mit unzähligen Kameras überall, Mitarbeiterrechte sind durchaus ausbaufähig. Aber zumindest im Umweltschutz stellt China die Weichen neu. Das Elektro-Auto attackiert die Benziner, die Luft wird auf Druck der Bürger besser, das riesige Metronetz funktioniert perfekt. Alles in Fernost wird schneller und schneller. 

Noch spricht selbst in der 35-Millionen-Vorzeige-Megastadt Shanghai bei weitem nicht jeder junge Chinese auch nur ansatzweise Englisch, noch bestimmt eine kleine Führungsschicht gemeinsam mit den Experts aus dem Westen das Tempo. Aber China und Singapur haben sich mit einem Hang zum Gigantismus längst auf den Weg gemacht. Viel Zeit bleibt uns nicht, wenn wir nicht von der neuen Welt überholt werden wollen.
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