Unmittelbar nach Amtsantritt besuchte die neue Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, SPD, zusammen mit ihren drei neuen Staatssekretären die Arbeitsgruppe Familien, Senioren, Frauen und Jugend der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag.
Frau Giffey war bis zu Ihrem Wechsel in die Bundespolitik drei Jahre Bezirksbürgermeisterin des Berliner Problembezirks Neukölln, zuvor war die geborene Ostdeutsche (1978 in Frankfurt/Oder) Stadträtin im selben Bezirk.
In Ihrer Vorstellung benannte sie die drei wichtigsten Arbeitsschwerpunkte für ihre Amtszeit. Erster Schwerpunkt sind für sie die „sorgenden Berufe“ im Bereich der Erziehung, Pflege und sozialen Fürsorge. 18 % der Berufstätigen arbeiten in diesem wichtigen Segment, 80 % davon Frauen. Hier bedürfe es einer Fachkräfteoffensive, die sowohl die Ausbildungsvergütung als auch Anzahl der Ausbildungsstellen verändern soll. Als zweiten Schwerpunkt nannte sie die Bekämpfung der Kinderarmut und verknüpfte dies mit der notwendigen Bekämpfung aller prekären Lagen. Stabile wirtschaftliche Verhältnisse für Familien mit Kindern seien wichtig. Dabei sollen auch mehr Ganztagsbetreuungsangebote und erweiterte Kita-Angebote für alle sozialen Schichten helfen. Ziel sei hier ein Kita-Qualitätsgesetz, das auch einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bzw. einen Kita-Platz beinhalten soll.
Dritter Schwerpunkt ist die Förderung des gesellschaftlichen Engagements in allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Hierbei soll das Programm Demokratie leben helfen; Ziel ist die Gründung einer Engagement-Stiftung. Frau Giffey benannte in diesem Zusammenhang die ältere Generation, die mit Ihrem Potential an Erfahrung z.B. als Mentoren oder Betreuer aktiver gefordert werden sollen. Ansonsten wurden Senioren-Themen nicht explizit benannt. Frau Giffey wolle sich aber offen und pragmatisch mit allen an sie herangetragenen Themen auseinandersetzen.