Auf dem 29. Bundesparteitag der CDU in Essen hat die Senioren-Union für  ihren Antrag, das bereits zweimalig vom Bundestag beschlossene  Freiheits- und Einheitsdenkmal auf der Berliner Schlossfreiheit nun  endlich zügig zu realisieren, große Zustimmung erfahren.
Nun kommt auch im Bundestag wieder Bewegung in die Sache. Der Ausschuss  für Kultur und Medien lud am 25.1.2017 zu einem nicht öffentlichen  Fachgespräch. Mit dabei war auch Parlamentspräsident Prof. Dr. Norbert  Lammert, der daran erinnerte, dass der Bundestag in den Jahren 2007 und  2008 zwei Beschlüsse über die Errichtung des Denkmals verabschiedet  hatte. Bis das Plenum des Bundestages eine andere Entscheidung treffe,  seien diese Beschlüsse gültig und müssten auch umgesetzt werden,  forderte Lammert. Die Fraktionen des Bundestages bekannten sich im  Ausschuss ebenfalls prinzipiell für die Errichtung eines  Einheitsdenkmals. Allerdings gingen die Meinungen über Standort und  Gestaltung - trotz eindeutiger Beschlusslage - teilweise weit  auseinander.  
  In der Sitzung stellte ein Vertreter von  Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) klar, dass die in der  Presse immer wieder genannte Kostensteigerung um 4,5 Millionen Euro  nicht auf die Realisierung des Denkmalentwurfs zurückgehe, sondern auf  notwendige Sanierungsarbeiten am Sockel des ehemaligen  Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Diese Kosten würden aber aus einem anderen  Haushaltsposten finanziert. Die zu erwartenden Kosten für die  Realisierung des Milla-Entwurfs lägen mit rund 11,7 Millionen Euro immer  noch über den im Bundestagsbeschluss anvisierten zehn Millionen Euro.  Darüber habe die Regierung den Haushaltsausschuss informiert, dies sei  im Bundestagsbeschluss von 2008 auch ausdrücklich so vorgesehen gewesen.  
  Diese  moderate Kostensteigerung dürfte aus meiner Sicht kein  Verhinderungsgrund für das Projekt sein. Ein anderes Kulturprojekt bei  uns im Norden ist trotz ganz anderer Preissteigerungen in diesem Jahr  unter der Begeisterung tausender Besucher und zukünftiger Nutzer  gefeiert und eingeweiht worden – die Elbphilharmonie!   
  Somit  dürfe die ablehnende Entscheidung des Haushaltsausschusses "nicht das  letzte Wort sein", argumentierte im Ausschuss auch Andreas H. Apelt, der  Bevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft. Der  Historiker und ehemalige Berliner Kultursenator Prof. Christoph Stölzl  stellte in der Sitzung fest: Eine ästhetische Entscheidung könne nicht  durch eine Budgetentscheidung gekippt werden. "Selbstverständlich"  brauche Deutschland ein solches Denkmal in seiner Hauptstadt. Jede  andere Nation halte dies ebenso. Das Konzept der Waage – immerhin aus  zwei Wettbewerben mit 920 Einreichungen hervorgegangen - sei ästhetisch  bislang aber auch nicht überzeugend widerlegt worden, ein neuer  Wettbewerb werde keinen besseren Entwurf hervorbringen, sagte Stölzl. Es  sei nicht zu erwarten, dass Frankreich Deutschland eine Freiheitsstatue  schenke wie den Vereinigten Staaten, fügte er auf seine humorvoll  ernste Art an.  
  Johannes Milla, Kreativdirektor und  Geschäftsführer von Milla und Partner, und Vertreter der  Wettbewerbsgewinner sagte dem Kulturausschuss zu, das Denkmal könne noch  immer bis November 2019 zum 30-jährigen Jubiläum der friedlichen  Revolution fertiggestellt werden. Und das wäre dann auch parallel zur  Fertigstellung des gesamten Humboldt-Forums. Worauf warten wir also???  
  Bei  dieser Gelegenheit möchte ich Sie auch gerne auf den Bericht „Streit um  Einheitsdenkmal in Berlin – Wie Politiker den Bau gefährden“ des  ZDF-Magazins Frontal21 aufmerksam machen, den Sie sich hier ansehen  können (Link: 
www.zdf.de/politik/frontal-21/streit-um-einheitsdenkmal-in-berlin-100.html).