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Über 600.000 Impfungen waren es allein am 22. April. Mehr als jeder Fünfte ist bereits einmal geimpft. Bis Anfang Mai soll es jeder Vierte sein. Im Mai soll die Impfgruppe 3 an die Reihe kommen. Im Verlauf des Junis könnte die festgelegte Impfreihenfolge aufgehoben werden. Bis zum Sommer sollen alle ein Impfangebot haben. Das teilte Gesundheitsminister Jens Spahn im Rahmen der Bundespressekonferenz mit.
Bild: CDU/Christiane Lang
Dennoch gilt: Die Lage ist weiter schwierig.
„Wir haben weiter eine sehr schwierige Situation auf den Intensivstationen“, so Spahn. Über 5.000 Patienten liegen auf Intensivstationen, teilweise müssen Patienten verlegt werden. Die Belastung ist „sehr hoch für das Personal“, so Spahn – und das durchgehend seit einem halben Jahr. „Noch hängen Inzidenz und Intensiv stark voneinander ab.“ Steigt die Inzidenz, steigt in der Folge auch die Belastung in Kliniken und Intensivstationen.
Spahn: Wir können heute mehr
„Wir wissen mehr, auch über das Virus“, sagte Spahn. „Wir können auch mehr im Umgang mit dem Virus.“ Dazu trägt auch die Corona-Warn-App bei. Täglich gibt es dort über 5.000 Informationen zu Infektionen, im Schnitt werden jeweils 6 Kontakte informiert. Die Clustererkennung ist neu. Demnächst kommt das „Impfzertifikat in der App“. Im Verlauf des Juni will Spahn die Priorisierung voraussichtlich aufheben. Er betont aber auch: „Das heißt nicht, dass wir dann jedem innerhalb einer Woche einen Termin machen können. Wir werden bis in den Sommer gehen müssen.“
Keine Impfstoffhalden
Jens Spahn widerspricht Zahlen, wonach 5 Millionen Impfdosen auf Halde liegen. Vier Millionen seien ausgeliefert, davon 2 Millionen zur Verimpfung über das Wochenende, weitere 2 Millionen für Termine in der kommenden Woche. „Wir sind in einer Situation, wo das, was ausgeliefert wird, auch sehr, sehr schnell verimpft wird.“ Jens Spahn: „Wir können mehr als vor 12 Monaten. Aber wir können diese Welle nicht wegdigitalisieren. Wir können sie nicht wegtesten."
Die 3. Welle brechen
„Wir können mehr als vor 12 Monaten. Aber wir können diese Welle nicht wegdigitalisieren. Wir können sie nicht wegtesten. Wir können auch nicht gegen sie animpfen. Deshalb geht es jetzt darum, diese Welle zu brechen.“ Das beschlossene Infektionsschutzgesetz soll helfen, das wirksamste Mittel durchzusetzen: weniger Kontakte. Zur „Bundesnotbremse“ in Kraft, betont Spahn: „Es ist für eine Übergangszeit notwendig“ und nur vorübergehend. „Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sind ein sehr starker Freiheitseingriff.“ Aber: Spahn macht Hoffnung auf „die Zeit im Sommer“, zu der alle ein Impfangebot erhalten haben sollen und Lockerungen.