„Wir hatten gehofft, dass die Bahnführung ein Einsehen hat und Fahrpreisermäßigungen durch Sparpreise und BahnCards ohne digitale Barrieren zur Verfügung stellt. Leider war auch bei diesen Fragen kein Verlass auf die Bahn,“ sagt Dr. Fred-Holger Ludwig, Bundesvorsitzender der Senioren Union der CDU.

Mit ihrer Forderung nach einem analogen Zugang zur BahnCard für alle Menschen, besonders aber für die ältere Generation, steht die Senioren Union nicht alleine da. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen BAGSO fordert in einem Offenen Brief den Chef der Deutschen Bahn Dr. Richard Lutz auf, Menschen nicht von Mobilitätsangeboten auszuschließen, nur weil sie kein Internet nutzen. Mobilität bedeutet gesellschaftliche Teilhabe. Öffentliche Mobilität muss daher niedrigschwellig angeboten werden.

Auch Jürgen Zeller, Vorsitzender der Senioren Union im Kreis Recklinghausen sieht das Vorgehen der Deutschen Bahn kritisch: „Dies ist erneut ein Beispiel, wie Seniorinnen und Senioren ausgegrenzt werden. Das läuft bei der Bahn wie bei den Geldinstituten. Die Angebote vor Ort werden heruntergefahren, weil man glaubt, dass die Kunden das alle schon digital hinbekommen. Das ist aber nicht die Realität. Wer bei der Digitalisierung nicht mithalten kann oder will, ist raus. Auch das ist eine Form der Diskriminierung, die wir scharf kritisieren.“

Und eine Frage muss am Schluss noch erlaubt sein. Leistet die Deutsche Bahn der Mobilitätswende durch ihr Vorgehen nicht einen Bärendienst?